22. Februar 2016

Der Pudel

Die Amseln zwitschern in den Bäumen ihr fröhliches Lied. Der Nordwestwind bringt sonderbarerweise warme Luft, mitunter Starkluft. Über den Alpen tobt der Föhn. Klar die Sicht in jede Richtung. Wüchsiges Gras wartet stellenweise bereits in Abrupflänge auf das im Stall stehende Vieh. Bienen suchen verzweifelt nach blühenden Blüten. Einmal mehr sind keine Wanderer unterwegs. Reiter, Biker, Jogger, Hundehalter schon.

Kurz vor Ottiswil (BE). Blick auf den Solothurner Jura.
Die Gegend östlich von Lyss: Bernisches Mittelland, sanft gewellt. Viel Feld, viel Wald. Einige Dörfer. Ausufernd an ihren Rändern auch sie. Der Einfamilienhaustraum wird gelebt, sowohl in Wengi als auch in Rapperswil. Matschig der Boden und toll der Blick ins Limpachtal, in dessen Grund – dem Gürbetal ähnlich – keine Dörfer stehen. Im Süden die Berner Alpen. Messerscharf die Kontouren von Schreck- und Finsteraarhorn. Zum Greifen nah. Ungewöhnlich mild die Temperatur. Wandern im Hemd, einen Monat vor Frühlingsbeginn.

Vor Schüpfen die Autobahn. Über die Autobahn ein Fussgängersteg. Am Horizont der frisch verschneite Chasseral, dessen weisse Südflanke Sehnsüchte weckt. Am Bahnhof von Schüpfen emsiger Betrieb, vor und im Migrolino. Zwei Frauen mit Pudel fragen sich, ob er wohl von selber in den Zug steigt. Die S-Bahn kommt. Ich steige ein, der Pudel auch. Von alleine.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen