15. November 2012

Fluch oder Segen?

«Psychiater, Politiker und Tyrannen versichern uns ohne Unterlass, dass ein Wanderleben eine anomale Verhaltensweise sei, eine Neurose, eine Form unbefriedigten sexuellen Verlangens, eine Krankheit, die im Interesse der Zivilisation ausgerottet werden müsse. Die Propagandisten der Nazis behaupteten, dass Zigeuner und Juden – Völker mit dem Wandertrieb in den Genen – keinen Platz in einem stabilen Reich hätten. Und doch hat der Ferne Osten die einst in der ganzen Welt gültige Vorstellung beibehalten, dass Wandern die ursprüngliche Harmonie wiederherstelle, die einst zwischen Mensch und Universum bestanden hat.»
Bruce Chatwin, Traumpfade , 1987

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