10. September 2022

Eljascha

Yvonne Léger: Eljascha, Pendo,
Zürich, 1990
Eljascha ist eine leidenschaftliche, innige Liebesgeschichte voller Poesie und Träume, vor dem düsteren Hintergrund der Besatzung, des Chaos, des mörderischen Krieges – die gros se Liebe zweier Menschen auf der Flucht quer durch ganz Frankreich, und die Autorin, Yvonne Léger, reiste im Bauch ihrer Mutter Eljascha mit.

Nachdem Joschi als Jude von den Nazis ausgebürgert worden war, verliess er 1938 seinen Heimatort Mainz, um sich in Frankreich eine neue Existenz aufzubauen. Eljascha stammte aus Luzern. Als Schweizerin wusste sie, dass sie, bei der Vermählung mit einem Ausländer, ihr Bürgerrecht verlieren würde. Am Vorabend des Zweiten Weltkrieges, am 14. August 1939, heirateten Eljascha und Joschi dennoch in Paris, und sie wurde, wie ihr Ehemann, staatenlos.

Schon vor seiner Heirat war Joschi in die französische Armee eingezogen worden. Als Hitler am 14. Juni 1940 Paris besetzte, konnte Eljascha die Hauptstadt noch mit einem der letzten Züge verlassen. Sie erreichte Mayenne, wo Joschi stationiert war. Frankreich war im Chaos. Joschi desertierte, und das Paar floh durch das besetzte und unbesetzte Frankreich, oft ohne zu wissen, in welchem Teil sie sich gerade befanden. Als die Reise ins Ungewisse begann, war Eljascha im zweiten Monat schwanger. Im Dezember 1940 kam die staatenlose «Schweizerin» Eljascha bei Annemasse über die Grenze in die Schweiz. Am 9. Januar 1941 gebar sie ihre Tochter Yvonne, die Autorin dieses Buches.
(Klappentext)

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