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André Besson: Das Waldmädchen, Mon Village, Vulliens, 1981
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Marie Siruguey ist mitten im Walde von Chaux geboren und aufgewachsen, jenem Forste in der Ebene des Val d'Amour, am Fusse der ersten Jura-Ausläufer. Ihr Vater sowie ihre vier Brüder sind ungezähmte, bärbeissige Köhler, die den Wald, ihren Arbeitsplatz, selten oder nie verlassen.
Eines Tages begegnet das Naturkind einem jungen Bauern aus dem nahe gelegenen Dorf. Eine Liebschaft entspinnt sich, und die jungen Menschen wollen heiraten. Für das «Waldmädchen» beginnt dann eine schwere Lehrzeit, die es zu einer sesshaften Bäuerin in einem Dorf machen soll, von dem es als Eindringling behandelt wird. Der «Wald-Marie» gelingt es, sich mutig durchzusetzen und die Schwierigkeiten zu meistern. Schon bald erwartet sie ein Kind. Aber wir befinden uns im Jahre 1870, am Vorabend des brudermörderischen Krieges, der Frankreich und Deutschland entzweien wird, um den Ehrgeiz von Napoleon III und Kaiser Wilhelm zu befriedigen. Die Siruguey-Männer, alle Republikaner und überzeugte Pazifisten, sind nicht bereit, Kriegsdienst zu leisten und verstecken sich als Dienstvenveigerer in den Tiefen des Waldes von Chaux.
Zu diesem fesselnden Buch liess sich André Besson durch die Erzählungen seiner beiden Grossmütter, die noch die preussische Besetzung miterlebt harren, inspirieren. In hinreissender Art schildert er den schrecklichen Winter 1870/71, als ausgehungerte Wölfe die Bauerndörfer in Angst und Schrecken versetzten und die deutschen Ulanen inmitten beissender Schneestürme gegen die Überreste der Bourbaki-Armee kämpften, die sich auf Schweizer Boden zurückziehen musste.
Wer die früheren Werke des Verfassers des «Versunkenen Dorfes», die alle in der gleichen Buchreihe erschienen sind, lieben gelernt hat, wird auch dieses neue Buch von André Besson nicht ohne Gemütsbewegung lesen. Er bewährt sich in diesem Werk als einer der grossen Erzähler unserer Zeit. (Klappentext)
Der im französischen Sprachgebiet weitherum bekannte und geschätzte Autor André Besson, welcher durch den Erfolg des «Versunkenen Dorfes», von dem das welschschweizerische Fernsehen eine bemerkenswerte Verfilmung ausgestrahlt hat, ins Rampenlicht trat, gehört heute zu den führenden Schriftstellern der Franche-Comté.
«Auch Giono, Ramuz, Pagnol waren anfänglich Lokalgrössen», erklärt er. «Nie haben sie ihre Herkunft verleugnet, und deshalb werden sie geschätzt.»
Wie viele andere hätte Andre Besson ohne weiteres in Paris Karriere machen können. Er hat es aber vorgezogen, daheim zu bleiben, im Dörfchen Chaussin mit seinen Wäldern, Bächen und Teichen. Dort lebt er mit den Bauern und Dörflern, die er in seinen Büchern schildert. Ihre Einfachheit und Ursprünglichkeit beeinflussen sein Werk und sein Leben und liessen ihn zu einem brüderlichen Schriftsteller werden.