17. September 2019

Rund um Zürich – die Zweite

Gestern ist bei mir die 2. Auflage meines Wanderbuches «Rund um Zürich» eingetroffen. Ich hätte nicht gedacht, dass es die 53 Touren zwischen Schaffhausen und Gotthard in die zweite Runde schaffen. Henusodehaut, ich freue mich und bin obendrein grad ein bisschen stolz.

Zu kaufen gibt es den Führer in jeder Buchhandlung oder direkt bei der Edition Wanderwerk. Auf geht's!

15. September 2019

«Ist das jetzt der Urlaub?»

Christine Hutterer: «Ist das jetzt der Ulaub?»,
F.A. Herbig, München, 2013
Christine Hutterer hat sich mit ihrem Mann, der dreijährigen Tochter, dem elfmonatigen Sohn und einem liebenswerten, aber nichtsdestotrotz eigenwilligen Esel auf eine abenteuerliche Wanderung durch Korsika begeben. Blasen an den Füssen und Probleme beim Kartenlesen gehören beim Wanderurlaub dazu. Doch was tun, wenn sich der Esel weigert, Brücken zu überqueren, wilde Stiere am Wegesrand lauern und der Herbergsvater zwar den Esel, aber nicht die Kinder aufnehmen will? Die Autorin räumt mit der weitverbreiteten Meinung, dass man als junge Familie auf aussergewöhnliche Reisen verzichten muss, auf humorvolle und charmante Weise auf. (Klappentext)

Moors Fazit: Eine unterhaltsame Lektüre, die weniger auf historisch interessante Fakten der begangenen Route eingeht, dafür umso mehr Hinweise dafür liefert, wie es sich mit kleinen Kindern und einem Esel wandert. Die vielen Fotos nehmen den Leser mit in eine Gegend, die zum Wandern wie gemacht ist. Alles in allem ein lesenswertes Buch! Und wie es sich heute für einen Buchautor gehört, betreibt auch Christine Hutterer eine eigene Website: https://ist-das-jetzt-der-urlaub.de/

8. September 2019

Der kauzige Künzle und die Kinder

Beat Frei: Wangs und sein Kräuterpfarrer,
Katholische Kirchgemeinde, Wangs,
2007
Gegenüber des Rathauses der Gemeinde Wartau im Ortsteil Azmoos war es, als ich mir neulich aus dem öffentlichen Bücherschrank eine in Leinen gebundene Ausgabe von Beat Freis «Wangs und sein Kräuterpfarrer» hervorzupfte. Das Buch erschien 2007 anlässlich des 150. Geburtstages von Johann Künzle, besser bekannt unter dem Namen Kräuterpfarrer Künzle. Ich las das Büchlein mit viel Amüsement, nicht zuletzt deshalb, weil dieser Künzle ein durch und durch kauziger, mitunter aber auch geschäftstüchtiger Zeitgenosse war, dessen Werk bis in die heutigen Tage Bestand hat. Als Müsterchen ein paar Worte über seinen Umgang mit den Kindern:

«Die Gofen führen, wie im ganzen Oberland, so ziemlich überall das Regiment in der Familie», schrieb Pfarrer Künzle in seinem «Pfarrbericht von Wangs» von 1914. Die Kinder gälten hier als «sakrosankt und unverletzlich», seien «ruch, ohne Spitzli und Girlanden». Aber es gelang dem Pfarrer schon bald, die Kinder zu bändigen. Der Geist sei «ein viel besserer, milderer und christlicherer geworden», heisst es im nächsten Pfarrbericht von 1918. Wenn er auf der Strasse spielenden Kindern begegnete, so erinnerte sich später ein Einwohner, habe der Pfarrer jeweils schon von weitem «Bibi, Bibi» gerufen. «Dann eilten die Kinder wie eine Schar Hühner zum Pfarrer, streckten ihm die Hände entgegen und grüssten laut und deutlich mit ‹Gelobt sei Jesus Christus›.»

7. September 2019

Die Eiswand

Christopher Burns, Die Eiswand,
Aufbau Taschenbuch Verlag, Berlin, 1992
Seit ihrer Kindheit sind der Schweizer Hansi Kirchner und der Engländer Ernest Tinnion die besten Freunde. 1936 wollen sie gemeinsam als erste eine als unbezwingbar geltende Nordwand in den Alpen durchsteigen. Ernest ist mit seiner Geliebten Jean in eine kleine Pension am Fusse des Berges gekommen. Jean versucht, ihn von der Klettertour abzuhalten, aber die Zeit drängt: Ein italienisches Team bereitet sich ebenfalls auf die Durchsteigung der Wand vor. Die beiden Männer brechen unverzüglich auf: Schlechtes Wetter lässt ihr Unternehmen zu einem Kamnpf auf Leben und Tod werden, den der englische Autor mit atemberaubender Spannung und geradezu grausigem Realismus beschreibt. (Klappentext)

CH: Fiktive Nordwand in einem katholischen Hochalpengebiet (Hauptschauplatz) BE: Eigernordwand D: München, Isar GB: Lake District

Moors Fazit: Spannend erzählte Story im Sinne der klassischen Bergsteigerliteratur, gekoppelt mit einer nicht ganz einfachen Beziehungsgeschichte. Etwas sonderbar ist die Nachbearbeitung des Todes des abgestürzten Hansi Kirchner: Null kriminalpolizeiliche Untersuchungen, obschon der Absturz willentlich herbeigeführt worden ist. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man damals so skrupellos mit diesem Thema umging. Und auch die Angehörigen Kirchners werden mit keinem Wort erwähnt ...

5. September 2019

100 Jahre Verkehrsbetriebe STI (1913–2013)

Diverse Autoren: 100 Jahre Verkehrsbetriebe
STI AG, Schläfli + Maurer, Interlaken, 2013
Die Verkehrsbetriebe STI AG ist mit ihren rund 300 Mitarbeitenden die regionale Busbetreiberin in Thun und Umgebung. Mit 76 Kursbussen werden 29 Linien auf einem Streckennetz von 412 Kilometern betrieben und jährlich über 15 Millionen Passagiere befördert. Die STI betreibt zudem ein Nachtangebot mit sieben Moonliner-Linien, bietet Carreisen an und führt eine Werkstatt für die eigene Flotte und Kundenfahrzeuge. Die STI ist auch Geschäftsführerin der Thunersee-Beatenberg-Niederhorn-Bahnen sowie des Tarifverbundes Berner Oberland (BeoAbo). Im Jahre 2013 feiern die Verkehsbetriebe STI AG das 100-jährige Bestehen. Mit dem vorliegenden Buch wird die STI mit aktuellen Betrachtungen in Bild und Schrift in einer Momentaufnahme festgehalten. Ein kurzer geschichtlicher Abriss zeigt in groben Zügen, wie sich das Unternehmen seit der Gründung vor 100 Jahren verändert und entwickelt hat. (Klappentext)

Moors Fazit: Ein mit schönen aktuellen und historischen Fotos aufgemachter Band, der textlich zu einem grossen Teil eher einem PR-Produkt als einer Rückschau auf die vergangenen 100 Jahre gleichkommt. Schade, denn die Geschichte der STI würde einiges mehr hergeben, als die paar wenigen Seiten. Dennoch darf sich die STI als Unternehmen wirklich sehen lassen, was die jährlich steigenden Fahrgastzahlen eindrücklich beweisen.