12. Oktober 2017

Die Eiswanderung

Thomas Röthlisberger:
Die Eiswanderung, Cosmos, Muri, 1998
Albert Winter, verwittwet, Architekt im Ruhestand, ist ins Altersheim Sonnegg gezogen; sein Haus mit grossem Garten hat er dem Enkel übergeben. Um nicht wie viele Heimbewohner in Gleichgültigkeit zu versinken, verordnet sich Winter eine «tägliche Turnübung des Geistes». Er erzählt seinem gebrechlichen Wohnungsnachbarn Fritz Dürrenberger die liebevoll ausgeschmückte Geschichte vom Leben und Sterben des alten Finnen Eino Saarinen: Dieser zieht heimlich aus dem Haushalt seiner Tochter weg nach Ostfinnland und richtet sich in einer ehemaligen Wochenendhütte am See ein. Dort lebt er für sich und mit der Natur und ist niemandem Rechenschaft schuldig. Saarinen – der lebt, bis er stirbt.

Winter verstrickt sich immer mehr in die Geschichte, von der er sagt, sie sei «hoffnungslos, aber sie lässt hoffen». Die Geschichte verselbständigt sich und folgt ihren eigenen Gesetzen. Erinnerungen und Bilder überlagern und verschieben sich, Erlebtes und Erfundenes verschmelzen zu einem dichten und wehmütig-schönen Verwirrspiel. (Klappentext)

BE: Stadt Bern FIN: Südostfinnland

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