Bruce Chatwin, Traumpfade , 1987
15. November 2012
Fluch oder Segen?
«Psychiater, Politiker und Tyrannen versichern uns ohne Unterlass, dass ein Wanderleben eine anomale Verhaltensweise sei, eine Neurose, eine Form unbefriedigten sexuellen Verlangens, eine Krankheit, die im Interesse der Zivilisation ausgerottet werden müsse. Die Propagandisten der Nazis behaupteten, dass Zigeuner und Juden – Völker mit dem Wandertrieb in den Genen – keinen Platz in einem stabilen Reich hätten. Und doch hat der Ferne Osten die einst in der ganzen Welt gültige Vorstellung beibehalten, dass Wandern die ursprüngliche Harmonie wiederherstelle, die einst zwischen Mensch und Universum bestanden hat.»
8. November 2012
Sörens Rat
«Verlieren Sie vor allem nicht die Lust dazu, zu gehen: ich laufe mir jeden Tag das tägliche Wohlbefinden an und entlaufe so jeder Krankheit; ich habe mir meine besten Gedanken angelaufen, und ich kenne keinen, der so schwer wäre, dass man ihn nicht beim Gehen los würde ... beim Stillsitzen aber und je mehr man stillsitzt, kommt einem das Übelbefinden nur um so näher ... Bleibt man so am Gehen, so geht es schon.»
Sören Kierkegaard, Brief an Jette (1847)
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