Eine in mehreren Jahrtausenden von der Natur geschaffene Designerbadewanne am Fusse der Eigernordwand. |
Ich weiss nicht, ob Sie schon einmal am Fusse der über 1800 Meter hohen Eiger-Nordwand entlanggewandert sind. Ich tat dies kürzlich und war begeistert. Möglich gemacht hat dies ein gewisser Adolf – nomen est omen – Gsteiger aus Grindelwald. Der heute 89-Jährige erbaute von August bis September 1997 in nur 39 Arbeitstagen den 6 Kilometer langen Eigertrail. Dieser führt von der Station Eismeer der Jungfraubahn hinab zur Station Alpiglen der Wengernalpbahn und darf getrost als einer der Premiumwege der Schweiz bezeichnet werden. Nicht weil er besonders anspruchsvoll, dafür umso beeindruckend ist. Dies scheint auch den Leuten des Bundesamtes für Topografie in Wabern bei Bern bewusst zu sein, haben sie doch den Weg auf der Landeskarte der Massstäbe 1:10.000/25.000 und 50.000 entsprechend benamst.
Für mich war indes bei der Abzweigung zur Station Alpiglen noch nicht Schluss: Ich zog weiter der Nordostflanke des Eigers entlang, bis zu den imposanten und mehrere hundert Meter hohen Felswänden der Gletscherschlucht, wo sich bis vor gut 120 Jahren der Untere Grindelwaldgletscher bis auf 1000 Meter über Meer hinabwälzte. Heute entdeckt man das mickrige Gletscherzünglein auf rund 1900 Meter und in vier Kilometern Entfernung.
Genau so, wie die von uns verursachten CO2-Emmissionen, genau so höhlt der stete Tropfen den Stein, wie ich auf meiner Route von der Station Eigergletscher hinab nach Grindelwald an einem der zahlreichen, am Eiger-Massiv entspringenden Bäche eindrücklich beobachten konnte.
Die Bildstrecke dieser Wanderung gibt es hier.
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