Wie reist man durch ein so fremdes Land wie Südkorea? Simon
Winchester möchte das «echte» Südkorea erleben, also entschliesst er sich, zwei
Monate lang zu Fuss das «Land der Wunder» zu durchqueren. Auf seiner Reise trifft
Winchester amerikanische Soldaten und irische Mönche, koreanische Amazonen und
auf Flitterwochen spezialisierte Hotelbesitzer, er bekommt es mit
professionellen Heiratsvermittlern, deftigen Hundegerichten und konfuzianischen
Lebensritualen zu tun. Winchester lernt dieses Land lieben – gerne hätte er
einfach nur von der Schönheit Koreas geschrieben. Doch ist gerade die Zeit seiner
Reise, das Jahr 1987, «die bewegteste, faszinierendste und historisch vielleicht
bedeutsamste Zeit in der Geschichte des modernen Korea». Es ist die Zeit, als das
politische System Koreas in Bewegung gerät. Und so wird Winchesters Marsch auch
zu einer hautnahen Begegnung mit den politischen Konflikten des Landes: Er berichtet
von den massiven Unruhen und politischen Protesten, die durch das autoritäre Regime
ausgelöst werden und zur allmählichen Einführung demokratischerer Strukturen
beitragen. (Inhaltsangabe zum Buch)Simon Winchester: Korea, btb, München,
2006
Moors Fazit: Ein durch und durch aufschlussreicher Reisebericht, der sich in erster Linie – und das ist gut so – mit dem Land Korea und vieler seiner oft unglaublichen Facetten befasst, und der Fussmarsch erzählerisch lediglich als «Vehikel» und roter Faden dient. Wer mehr über ein Land erfahren möchte, von dem wir hier im Westen nur wenig wissen, hole sich den Winchester und tauche ein in diese unsinnigerweise geteilte Halbinsel Asiens.
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