19. Mai 2022

Korea

Simon Winchester: Korea, btb, München,
2006
Wie reist man durch ein so fremdes Land wie Südkorea? Simon Winchester möchte das «echte» Südkorea erleben, also entschliesst er sich, zwei Monate lang zu Fuss das «Land der Wunder» zu durchqueren. Auf seiner Reise trifft Winchester amerikanische Soldaten und irische Mönche, koreanische Amazonen und auf Flitterwochen spezialisierte Hotelbesitzer, er bekommt es mit professionellen Heiratsvermittlern, deftigen Hundegerichten und konfuzianischen Lebensritualen zu tun. Winchester lernt dieses Land lieben – gerne hätte er einfach nur von der Schönheit Koreas geschrieben. Doch ist gerade die Zeit seiner Reise, das Jahr 1987, «die bewegteste, faszinierendste und historisch vielleicht bedeutsamste Zeit in der Geschichte des modernen Korea». Es ist die Zeit, als das politische System Koreas in Bewegung gerät. Und so wird Winchesters Marsch auch zu einer hautnahen Begegnung mit den politischen Konflikten des Landes: Er berichtet von den massiven Unruhen und politischen Protesten, die durch das autoritäre Regime ausgelöst werden und zur allmählichen Einführung demokratischerer Strukturen beitragen. (Inhaltsangabe zum Buch)

Moors Fazit: Ein durch und durch aufschlussreicher Reisebericht, der sich in erster Linie – und das ist gut so – mit dem Land Korea und vieler seiner oft unglaublichen Facetten befasst, und der Fussmarsch erzählerisch lediglich als «Vehikel» und roter Faden dient. Wer mehr über ein Land erfahren möchte, von dem wir hier im Westen nur wenig wissen, hole sich den Winchester und tauche ein in diese unsinnigerweise geteilte Halbinsel Asiens.

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