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Norbert Furrer: Glossarium Helvetiae historicum - Band 1, Ortsnamen, Historisches Lexikon der Schweiz, Bern, 1991
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Jeder Schweizer Historiker, der mit anderssprachigen Quellen und Texten arbeitet, stösst früher oder später auf Namen und Begriffe, die ihm fremd sind. Die (zumeist ausländischen) Wörterbücher geben in der Regel keine Antwort auf Fragen wie: Wo liegt Rennendorf, wo Ablentschen? Was ist ein luogotenente?
Die Arbeiten an den drei gleichberechtigten Sprachausgaben (deutsch, französisch und italienisch) und an der einbändigen rätoromanischen Teilausgabe des neuen Historischen Lexikons der Schweiz (HLS) liessen die Übersetzungen zu einem zentralen Punkt des gesamten Unternehmens werden. Erstaunlicherweise fehlen in unserem viersprachigen Land gesamtschweizerische Übersetzungsgshilfen fast vollständig – namentlich im historischen Bereich. Einen hoffnungsvollen Anfang hat die Bundeskanzlei mit ihrer neugeschaffenen Terminologiedatenbank gemacht. Das Glossarium Helvetiae historicum des HLS zielt in die gleiche Richtung. Es soll einem drohenden Begriffswirrwarr vorbeugen und den Übersetzern ein Hilfsmittel in die Hand geben. Das Glossar besteht aus zwei Teilen: einem Verzeichnis der Ortsnamen und einer Liste der Sachbegriffe.
Beide Glossare sind elektronisch gespeichert und werden nachgeführt. Ob und in weIchem Rhythmus der Inhalt der Datenbanken gedruckt wird, hängt von den Bedürfnissen unserer Benützer, innerhalb und ausserhalb des HLS, ab. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei bemerkt, dass es sich hier um ein Hilfsmittel für Historiker handelt und keineswegs um einsprachwissenschaftliches Nachschlagewerk. Dazu fehlen dem HLS der Auftrag, die Mittel und die wissenschaftliche Kompetenz.
Mit dieser Publikation übergebe ich den ersten Teil des Glossars, das Verzeichnis der Ortsnamen, unseren Mitarbeitern. Das Glossar mit den Sachbegriffen wird in den kommenden Jahren folgen.
Mein Dank geht an Herrn Norbert Furrer, der die Idee des Glossars hatte und bereit war, die Kärrnerarbeit zu leisten. Die Benützer lade ich ein, uns allfällige Korrekturen im Hinblick auf eine spätere Ausgabe mitzuteilen.
Bern, im Januar 1991, Marco Jorio, Chefredaktor HLS