25. April 2017

Einem nächtlichen Urinstinkt auf der Spur

Markus Kellenberger: Draussen schlafen, 152 Seiten
AT-Verlag, Aarau/München, 2017
Rechtzeitig zur Freiluftsaison bringt der AT-Verlag ein Buch auf den Markt, dass sich dem Draussen-Übernachten widmet. Der Autor Markus Kellenberger, ein weltweit erfahrener Mann in Sachen wildes Campen, erläutert im informativen Plauderton, worauf es beim Schlafen unter freiem Himmel ankommt. In erster Linie nimmt er dem modernen Menschen die Angst vor der Nacht in der Natur, räumt auf mit Ammenmärchen und macht dem Leser dieses «Mikroabenteuer», wie er es nennt, so richtig schmackhaft.  Obschon die Gefahren gering sind, weist der Autor dennoch und eingehend auf mögliche Sicherheitspunkte hin, die es zu berücksichtigen gilt: Zecken, Hochwasser, Stein- und Blitzschlag, um die wichtigsten zu nennen.

Das Buch erklärt indes auch, worauf es aus gesetzlicher Hinsicht zu achten gilt. Hierbei wird einem bewusst, dass in der Schweiz erstaunlich viel Spielraum besteht, was das wilde Campen anbelangt. Ganz im Gegensatz zu beliebten und geeigneten Ferienregionen in Südeuropa, wo zum Teil restriktive Gesetze gelten.

Selbstverständlich spielt die richtige Ausrüstung auch eine Rolle. Markus Kellenberger hat es verstanden, das für derartige Unterfangen benötigte Material auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei geht es ihm weniger um Hightech, als um günstige und qualitativ dennoch brauchbare Ware. Frei nach dem Motto: «Keep it simple» (halte es einfach). Alles andere wäre dem menschlichen Urinstinkt des Draussen-Schlafens abträglich. Wer also einen Ratgeber über die ultimativen Schlafsack-, Liegematten- und Zeltmodelle sucht, wird beim vorliegenden Werk nicht fündig. Stattdessen erhält er Tipps, worauf beim Übernachtungsplatz zu achten ist, wie man mit einer Plane eine einfache Unterkunft baut, wie mit Feuerstellen umzugehen ist, und, ganz wichtig, was man darauf zubereiten kann.

Fazit: «Draussen schlafen» eignet sich bestens, sich selber oder seine Familie für das natürlichste aller Schlaferlebnisse zu motivieren und gleichzeitig der Natur in ein paar Nächten näher zu kommen.

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