30. September 2013

Dämonen im Murimoos

Virgilio Masciadri:
Dämonen im Murimoos
orte, Oberegg, 2009
Der junge Französischlehrer Manfred ist reichlich ahnungslos, als er im aargauischen Muri eine Stellvertretung für ein paar Wochen übernimmt: Erst nach und nach erfährt er, dass sein Vorgänger unter mysteriösen Umständen umgekommen ist, und auch sonst erscheint ihm manches an diesem Landgymnasium immer eigenartiger. Unheimliche Dinge geschehen, die seinen Aufenthalt im Freiamt in einen Alptraum verwandeln. Was ist mit den Schülern in dem ehemaligen Klosterdorf los? Was hat der Rektor zu verbergen? Und welche Rolle spielt der undurchdringliche Pfarrer Cottier von Boswil? Virgilio Masciadris neues Buch mischt Krimispannung mit Elementen einer stimmungsvollen Schauergeschichte und schafft so einen hintergründigen psychologischen Roman ganz neuer Art. (Klappentext)

AG: Muri, Kantonsschule Muri, Kloster Muri, Hasli bei Muri, Boswil, Murimoos, Hasliwald bei Muri, Mühlau, Freiamt  ZH: Küsnacht

26. September 2013

Im Schrebergarten

Sandra Rutschi: Im Schrebergarten
Nydegg Verlag, Bern, 2011
Bern, im Frühling 1964: Der junge Jurassier Pierre Bergier taucht unter falschem Namen in einem Schrebergarten unter, weil er von der Polizei gesucht wird. Um die Unabhängigkeit des Juras vom Kanton Bern zu erkämpfen, hat er Bomben gezündet und Brände gestiftet. In seinem Versteck lernt er die einige Jahre ältere Anna Gerber kennen – eine Begegnung, die das Leben der beiden markant verändert. 

Fast fünfzig Jahre später übernimmt die Zeitungsredaktorin Katja Schild unfreiwillig das Dossier rund um die Jurafrage. Was sie stattdessen wirklich beschäftigt, ist das Schicksal ihrer Grossmutter Anna Gerber, die im Spätsommer 1964 auf rätselhafte Weise ums Leben kam. Während Katja Schild verbissen dem Familiengeheimnis nachspürt, merkt sie nicht, dass Pierre Bergier in den Schrebergarten zurückgekehrt ist. (Klappentext)

BE: Stadt Bern (Hauptschauplatz), Moutier JU: Freiberge

22. September 2013

Erdenschön

Mit dem gestrigen Besuch der Grottes de Réclère im Westen der Ajoie, schloss ich meinen Höhlenzyklus im Rahmen einer Reisereportage für die Schweizer Familie ab. Innert fünf Monaten befuhr ich alle ausgebauten Höhlen der Schweiz als da sind: St. Beatus Höhlen am Thunersee (BE), Grottes de Vallorbe (VD), Höllgrotten bei Baar (ZG), Grottes aux Fées bei St-Maurice (VS), Lac Souterrain in St-Léonard (VS) und eben: die Grottes de Réclère (JU). Mein Fazit: Für mich mit Abstand die schönsten Unterwelten waren jene von Réclère und Vallorbe, deren Besichtigung ich daher aufrichtig witerempfehle. Wer sich heuer noch ins Juragebirge aufmachen möchte, sollte dies bis Ende Oktober tun. Danach fallen die Grotten in den touristischen Winterschlaf.

Typografisches Feuerwerk aus der Zeit, als die Grotten von Réclère  noch zum Kanton Bern gehörten. Ob es sich um die schönsten Grotten des Universums handelt, wage ich indes zu bezweifeln.

18. September 2013

Der Mauersegler

Peter Zeindler: Der Mauersegler
Arche, Zürich, 2007
Wie im Wartesaal des Lebens fühlt er sich: Felix Mangold, Zürcher Medientrainer um die 50, wünscht sich, endlich aus seinem Dasein als «Schläfer» geweckt zu werden. Als Leo Kilchenmann, zu DDR-Zeiten wie er in der Schweizer Botschaft in Ostberlin tätig, unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt und er dessen Grabrede schreiben soll, holt ihn seine Vergangenheit ein: Unter dem Decknamen Mauersegler soll er für den BND recherchieren.

Welche Rolle spielt die Journalistin Sara Pechstein aus München, die er auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg trifft? Ist sie wirklich seine Tochter, und was weiß sie über Mangolds ehemalige Freundin und deren Festnahme bei der Flucht aus der DDR im Auto mit Schweizer Diplomatenkennzeichen? Warum steckt ihm Kilchenmanns Exfrau Stasiberichte zu? Und wer verbirgt sich hinter dem Namen Tolstoi? (Quelle: krimi-couch.de)

ZH: Stadt Zürich, Zürich Flughafen D: Hamburg, Berlin, München

17. September 2013

Lieber Winter

Nicht, dass ich etwas gegen dich hätte. Allein, der Zeitpunkt deines Auftritts passt mir nicht in den Kram. Vor gut drei Monaten stapfte ich am Oeschinensee in knöcheltiefem Schnee herum. Das war Ende Mai. Und nun, nach diesem Wundersommer erfrechst du dich, dem sich anbahnenden Herbst reinzupfuschen. Bitte bedenke, dass ich bald Urlaub habe und den Bergen ein paar Besüchlein abstatten möchte. Es ist kein Zustand, wenn ich an einem 17. September schlotternd den Steinböcken im Tierpark Dälhölzli zusehen muss, wie sie sich um ihren Harem streiten, als sei bereits tiefster Winter. 


15. September 2013

Vierzig Rosen

Thomas Hürlimann: Vierzig Rosen
Fischer, Frankfurt, 2006
On a du style, diese Worte ihrer früh verstorbenen Mutter hat Marie, die kleine Tochter der jüdischen Schneiderfamilie Katz, immer im Ohr. Halt gibt ihr die Musik. »Auf einen Stern zugehen, nur dieses!«, sagt der Vater an einem der langen Abende, die sie am Klavier verbringt und die ihren Weg vorzuzeichnen scheinen: Als begabte Pianistin hat sie eine große Zukunft vor sich.

Doch mit den dreißiger Jahren bricht auch in der Schweiz eine dunkle Zeit an. Fluchtartig müssen Marie und ihr Vater das Familienanwesen mit dem geliebten Park am See verlassen. Um die Tochter zu schützen, schifft sich der Vater nach Afrika ein, und Marie geht in ein Kloster, dessen Mauern ihr mit der Zeit zum Gefängnis werden. Als der ehrgeizige Student Max Meier ihre Flucht aus der engen, katholischen Welt arrangiert, geht alles sehr schnell: Marie küsst ihn, sie heiraten, er geht in die Politik, sie wird schwanger. Nun muss Marie sich entscheiden zwischen dem geliebten Klavier und Max’ Politikerkarriere, zwischen der Pianistin und der First Lady.


Das Haus am See, die Erinnerungen an ihre Kindheit und ihr tadelloser Stil bleiben Kontinuitäten in Maries Leben, die sie durch alle Höhen und Tiefen tragen.
(Klappentext)

BE: Stadt Bern, Bundeshaus ZG: Stadt Zug (Hauptschauplatz), Stadtkirche St. Oswald in Zug, Zugersee I: Genua

8. September 2013

Sinsgäuer Schonegg

Was Bayerisch klingt, spielte sich gestern zwischen Uri und Nidwalden ab. Hier zehn Eindrücke einer Passwanderung, drei Wochen vor dem Alpabzug.

Am Aufstieg von St. Jakob nach Gitschenen (UR).

Schlieren und Uri Rotstock.

Das ganzjährig bewohnte Gitschenen auf 1500 m ü.M ist nur zu Fuss oder per Seilbahn
zu erreichen.

In Gitschenen geboren und demnächst 85.

Stilleben in Gitschenen (UR).

Betrufkapelle in Gitschenen, erbaut 1993/94.

Einsamer Hof in Gitschenen mit dem dominanten Alpeler (1854 m).

Grenze NW/UR: Sinsgäuer Schonegg (1910 m) mit dem Hoh Brisen links.

Gutmütiges Streicheltier: Schottischer Hochlandstier auf dem Rinderstafel (NW)

Abenteuerliche Seilbahn für drei Personen hinunter Richtung Oberrickenbach (NW)