Es ist nie zu spät für eine Rezension, insbesondere wenn es um eine weitere Perle aus dem Schaffen des unermüdlichen Thomas Widmers geht. Im vergangenen Mai legte er nämlich das Folgebändchen zu «Schweizer Wunder» vor: «Neue Schweizer Wunder». Wie der längst zum Wanderpapst avancierte Exil-Appenzell-Ausserrhödler im Vorwort betont, geht es ihm auch diesmal nicht um esoterischen oder schwärmerischen Firlefanz, sondern um Merkwürdigkeiten aus Natur, Geografie, Geschichte und Gegenwart, die ihm auf seinen Wanderungen immer wieder begegnen. Wunderbares und Wundervolles eben. Widmers Chuzpe ist es zu verdanken, dass er dem unterwegs Angetroffenen jeweils auf den Grund zu pflegen geht, hier recherchiert und da nachforscht, denn nicht selten offenbaren sich erst so die eigentlichen «Wunder». Insgesamt deren 103 sind es diesmal geworden.
Einmal mehr hat der Autor versucht, eine ausgewogene geografische Mischung zu schaffen. Speziell gut sichtbar wird dies in der mitgelieferten Schweizerkarte, die – kleiner Marketingtrick – auch die Wunderstandorte des ersten Bandes zeigen. Wer also zuerst den zweiten Band kauft, wird so mit einem Schlag visuell auf den ersten neugierig gemacht. Eigentlich müssten nun an dieser Stelle ein paar Beispiele aus dem neuen Buch erwähnt werden. Doch der Rezensent lässt dies bewusst bleiben, nicht, weil er das Buch nicht gelesen hat (bewahre, bewahre!), diese Besprechung muss schlicht und einfach reichen, um die Leserschaft «gwundrig» genug gemacht zu haben.
Fazit: Thomas Widmers
«Neue Schweizer Wunder» sind, wie alle seine Werke, superb getextet und süffig zu lesen. Wo Widmer drauf steht ist auch Widmer drin. Wen wundert's?