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| Jeremias Gotthelf: Elsi die seltsame Magd; Der Besenbinder von Rychiswyl, Reclam Stuttgart, 1981 |
Elsi, die seltsame Magd
Die Müllerstochter Elsi verlässt nach dem Tod ihrer lieben Mutter das Vaterhaus und wird von einem Bauern als Magd aufgenommen. Alle ausser dem Bauern meinen, Elsi könne keine Magd sein. Sie beweist das Gegenteil. Durch ihre umsichtige, selbständige Arbeit in Haus und Hof gewinnt das grosse, stark gebaute, schöne Mädchen die Achtung und dann die Zuneigung der zunächst voreingenommenen Bäuerin. Junge Burschen weist Elsi zurück, besonders wenn diese das Mädchen auf den Tanzboden führen wollen. Das hat einen Grund. Elsis Vater hatte das beträchtliche Vermögen in Gasthäusern verjubelt und die ganze Familie ins Unglück gestürzt.
Der junge Bauer Christen lässt sich von der Schönen nicht so schnell abweisen. Elsi ist zu stolz. In ein Gasthaus zu einem Vergnügen geht sie nicht mit Christen, denn sie müsste währenddessen immer an ihren leichtsinnigen Vater denken. Christen bemüht sich trotzdem unbeirrt weiter um das schöne Mädchen. Als ihm Elsi gar nicht entgegenkommen will, wird er zornig und stachelt ihre Eifersucht an. Christen nimmt sich ein willigeres Mädchen. Die Bäuerin versteht Elsi nicht. Sie will das Mädchen unbedingt mit Christen, dem Sohn wohlhabender Eltern, verkuppeln.
Als die Franzosen ins Land ziehen, wird es für den Kanonier Christen ernst. Erneut wendet er sich an Elsi mit der Bitte, sie solle ihm versprechen, seine Frau zu werden. Weil das stolze Mädchen sich ihrer Familie so schämt, weist sie ihn wieder ab. Als dann Christen eingerückt ist, bereut sie ihr Verhalten und bangt um sein Leben. In dieser Not verrät sie der Bäuerin das Geheimnis ihrer Herkunft. Die Bäuerin hat von dem leichtsinnigen Müller, diesem fröhlichen Zecher, schon gehört. Das mit dem Vater sei alles halb so schlimm, meint die Bäuerin. Die beiden Frauen sind schliesslich einer Meinung – Christen muss im Feld unterrichtet werden: Elsi will nun endlich die Seine werden. Das Mädchen macht sich auf den Weg …
BE: Heimiswil, Burgdorf, Fraubrunnen (Schlachtfeld)
Besenbinder Hansli führt ein äusserst bescheidenes Leben. Er ist arm und sparsam – ohne jedoch geizig zu sein. Er liebt seine Arbeit und die Bäume, die ihm das Reisig für seine Besen liefern. So wird er zum Künstler seines Fachs, anerkannt und geschätzt. Das bescheidene Glück wächst noch durch eine glückliche Heirat … und weil er den Reichtum nicht gesucht hat, wird er zuletzt doch zum wohlhabenden Mann: Seine Schwester setzt ihn als Erben ein, was ihm ermöglicht, Bauer zu werden.
BE: Stadt Bern, Thun

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